Bericht zur Seniorenehrung
Beim TSV Lola ist es seit Jahren guter Brauch, ältere Mitglieder zu einer Feierstunde mit Kaffee und Kuchen in das Fitness-Center einzuladen. Sie müssen entweder 65 Jahre lang im Verein oder mindestens 80 Jahre alt sein. Diesmal nahmen 28 Senioren teil, mehrere von ihnen besuchen noch regelmäßig die Vereinsübungsstunden.
Rolf Gerhards ging in seiner Begrüßungsansprache auf viele Bereiche der Vereinsarbeit ein. Er stellte die neue Vereinssportlehrerin Victoria Weihs vor, berichtete über organisatorische Herausforderungen wie die Deutschen Faustballmeisterschaften und den Pellkartoffellauf und ging auf eine Kooperation mit den Schulen ein, die unter der Bezeichnung „Toben macht schlau“ firmiert. Zudem stellte der Voreinsvorsitzende heraus, dass der Verein neue Wege in der Leistungssportförderung geht.
Deshalb seien auch mehr als 20 Turner und Leichtathleten zu einem so genannten Mehrkampfteam zusammengefasst worden. Trainiert werden die Aktiven von Marlo Burych, Victoria Weihs, Sarah Harders und Leon Hass. Rolf Gerhards: „Der Verein setzt seinen aktiven Schwerpunkt auf dieses Team, um auf nationaler Ebene Erfolg zu haben.“ Passend dazu dann auch eine Maßnahme für die Turnerinnen des TSV Lola, die seit dem vergangenen Jahr eine Ligamannschaft gebildet haben. Ihnen wurde ermöglicht, das Training auch im Leistungszentrum Kiel aufzunehmen. Die Kosten übernimmt der Verein ebenso, wie er den Mitgliedern des Mehrkampfteams Gelegenheit gibt, im Fitness-Center kostenlos zu trainieren.
Mit Blick auf die vielen anwesenden Senioren sagte Rolf Gerhards: „Wir alle hier sind Botschafter für die Idee, dass Sport gegen Vereinsamung und Bewegungseinschränkungen, hervorgerufen durch zuviel sitzende Tätigkeiten, schützt.“ Zudem signalisiere die Versammlung in den Verein hinein, dass der TSV Lola ein Verein sei für Jung und Alt, in dem sich Breiten- und Leistungssport gleichberechtigt gegenüber stehen.
Unter den Gästen war mit Marianne Böge auch ein Vereinsmitglied, das sich in der Vergangenheit bezüglich des Vereins-Zeltlagers an der Geltinger Bucht besondere Verdienste erworben hatte. Zusammen mit ihrem Ehemann Achim sei die 83-Jährige „unverzichtbarer Helfer“ für die Freizeit an der Ostsee gewesen, sagte Rolf Gerhards. Berücksichtigen müsse man in diesem Zusammenhang, dass in den Ferienlagern Anfang der 1960er Jahre alles in eigener Regie geleistet wurde. Zu den Arbeiten gehörten neben dem Aufbau der Zelte und der Betreuung der Kinder sowie der Bereitstellung der vier Mahlzeiten am Tag auch die Reinigungsarbeiten oder die Schwimmaufsicht. „Das alles war nur möglich, weil es Freiwillige gab, denn eine Bezahlung stand nicht zur Debatte.“ Und die erhielt auch das Ehepaar Böge nicht, die als Betreiber der Gaststätte „Zum kühlen Grunde“ die Arbeiten in ihrem Geschäft während der Zeit des Zeltlagers ruhen ließen. Das Lokal wurde geschlossen, und gemeinsam fuhren die Eheleute in den Norden. Ganz nach der Devise „soziales Engagement statt eigener Urlaub“ betreute Achim Böge die Kinder, war Marianne Böge im Küchenbereich tätig. Einer eigenen sportlichen Tätigkeit ging die Rentnerin damals nicht nach. Erst Mitte der 1990er Jahre betätigte sie sich für mehrere Jahre in der Turnhalle und im Fitness-Center.